Am 2. Juni 2020 wurde eine koordinierte globale Kampagne unter dem Namen „Blackout Tuesday“ organisiert, angeblich um „gegen Rassismus und Polizeibrutalität zu protestieren“.

Es ist ekelerregend, wie scheinheilig Unternehmen, die ansonsten Kriegsverbrechen unterstützen und dafür unterschwellig Werbung machen, genau das jetzt verurteilen und eine inszenierte, Tugend signalisierende Kampagne unterstützen. Aber das ist nicht der Punkt; Menschen wurden ermutigt, ein schwarzes Quadrat in ihren sozialen Medien zu posten, und Millionen haben genau das getan. Was sie nicht wussten, ist, dass sie zur Teilnahme an einem okkulten Massenritual animiert wurden. Das war der eigentliche Zweck der Übung.

Das Quadrat, oder sein 3D-Äquivalent der Würfel, ist ein universelles und uraltes hermetisches Symbol. Es repräsentiert die Erde, die Materie und das Grundbewusstsein. Die Kugel, der Kreis oder der Kompass repräsentieren dagegen den Himmel, den Geist und erweitertes Bewusstsein.

Ein schwarzer Würfel oder ein schwarzes Quadrat haben eine weitere Bedeutung: sie sind ein Symbol für Saturn, auch bekannt als Cronos oder Kronos. Dieses Symbol wird von Okkultisten verehrt, da sie es mit dem mythologischen Goldenen Zeitalter in Verbindung bringen (das Kronos als jüngster und Anführer der ersten Generation von Titanen regierte).

Aber gehen wir für einen Moment nochmal einen Schritt zurück und beleuchten ein paar wichtige Dinge:

  • Man muss keine dieser abergläubischen Vorstellungen für real halten, um sie studieren zu können. Es reicht, zu bemerken, dass viele Menschen, die behaupten, die Welt zu beherrschen, dies auch tatsächlich glauben.
  • Alle Symbole und abergläubischen Vorstellungen der Okkultisten zu rekonstruieren und charakterisieren, ist eine unmögliche und nicht zielführende Aufgabe. Jedes Symbol kann zahllose Interpretationen besitzen, jeder davon wird scheinbar durch eine andere widersprochen.
  • Okkultisten betreiben letztlich etwas, das einer intellektuellen Masturbation gleichkommt. Auch wenn sie vielleicht einige verborgene Prinzipien der Natur entdeckt haben, sind sie weit davon entfernt, erleuchtet zu sein. Die Verworrenheit ihrer Disziplin zeugt davon, wie falsch sie selbst ist. Die Wahrheit muss geradezu lachhaft unkompliziert sein, denn Perfektion ist erreicht, wenn nichts mehr übrig bleibt, was man wegnehmen kann.
  • Die Wahrheit existiert, aber sie kann niemals ausgesprochen oder geistig erfasst werden. Die Tatsache, dass alle mathematischen Konstanten irrational oder transzendent sind, ist ein einfaches Beispiel dafür. Der Wahrheit zu begegnen ist daher ein Akt, der auf Demut fußt – eine Charaktereigenschaft, die Okkultisten typischerweise fehlt.

Dieser letzte Punkt ist der wichtigste, also geben wir dafür ein Beispiel: Pi (π) existiert ganz exakt in der Natur, kann aber nie vollständig niedergeschrieben oder ausgesprochen werden, da es nachweislich transzendent ist. Es kann nur angenähert werden. Dennoch kann es leicht erfahren werden, indem man es bildlich darstellt oder einen Kreis zeichnet.

Gleichermaßen kann die Wahrheit niemals verstanden oder ausgesprochen werden, aber sie kann dennoch erfahren werden. Man kann sich kaum vorstellen, wie simpel das ist, und wir werden versuchen, es in kommenden Beiträgen zu erklären. Vorerst ist es wichtig, daran zu denken, dass Okkultismus aus der Distanz betrachtet werden muss, wenn man ihn studiert. Er ist die verworrene Disziplin von Menschen, die nach der Welt greifen, d.h. die nach Macht streben.

In der Tat ist Okkultismus eine Disziplin der Kontrolle, die von Menschen praktiziert wird, die unfähig sind, zu vertrauen und sich hinzugeben, und deshalb von Angst beherrscht werden. Sie sind so weit von Liebe und Licht entfernt, wie man nur sein kann. Sie befinden sich in einer existentiellen Sackgasse; sie besitzen Wissen und Verstand, aber keine Weisheit. Sie verdienen Mitgefühl, nicht Ehrfurcht.

Saturn und die neue Weltordnung

Wie bereits erwähnt, ist die „Herrschaft Saturns“ mythologisch mit dem „goldenen Zeitalter“ verbunden.

Eine goldene Rasse sterblicher Menschen, die in dem Zeitalter von Kronos lebten, als er im Himmel regierte. Und sie lebten wie Götter ohne Herzenskummer, fern und frei von Mühsal: sie waren von elendem Altern verschont. […] Die fruchtbare Erde brachte ihnen im Überfluss und ohne Mühsal Früchte. Sie wohnten in Ruhe und Frieden auf ihrem Land mit vielen guten Dingen.

Hesiod, Werke und Tage, basierend auf der englischen Übersetzung von Evelyn-White

In okkultistischen und theosophischen Kreisen erwartet man die Rückkehr einer solchen Ära, die als „Neues Zeitalter“ oder „Wassermannzeitalter“ bezeichnet wird.

Der Ausdruck novus ordo seclorum (neue Weltordnung oder neue Ordnung der Zeitalter), ein berühmter Wahlspruch, der auf der Rückseite des „Großen Siegels“ der USA erscheint, ist ein Verweis auf die vierte Ekloge von Virgil, die einen Abschnitt enthält, der lautet:

Ultima Cumaei venit iam carminis aetas;
magnus ab integro saeclorum nascitur ordo.
iam redit et Virgo, redeunt Saturnia regna,
iam nova progenies caelo demittitur alto.

Übersetzt:

Jetzt kommt die letzte Ära des Liedes der Sibylle [kumäische Prophezeiung];
Die neue Weltordnung ist geboren.
Nun kehrt die Gerechtigkeit zurück, die Herrschaft des Saturn kehrt zurück,
Nun wird eine neue Abstammungslinie vom Himmel herabgesandt.

Hier schreibt Virgil, dass dieses kommende goldene/saturnische Zeitalter mit der Geburt eines Kindes (verstanden als ein Prophet) beginnen wird. Dies ist ein uraltes eschatologisches Thema. Saturn’s „wiederkehrende Herrschaft“ wird von Okkultisten mit derselben Geschichte in Verbindung gebracht, die über Traditionen hinweg erzählt wird, nämlich die einer „Apokalypse“ (etymologisch: Enthüllung) und eines neuen goldenen Zeitalters.

Die Sonne ist das genaue Gegenteil des Saturn. Da aber der Kern in einem Extrem die Essenz seines Gegenteils enthält, ist der Weg zum Saturn der sicherste Weg zur Sonne. Auf diese Weise wird das alchemistische „Blei“ in „Gold“ verwandelt. Die westliche magische Standardsymbolik schreibt Blei dem Saturn und Gold der Sonne zu. […]

Da eine der Hauptlehren der Fraternitas Saturni darin besteht, dass die Welt in ein Wassermann-Uranus Zeitalter übergeht, ergibt sich ein recht gut entwickeltes Bild der geplanten Zukunft. Das Sternzeichen Wassermann wird traditionell vom Saturn mit seinen dunklen und fernen Aspekten regiert. […] Dieses Wassermann-Uranus-Zeitalter, das von Saturn regiert wird, wird ein Zeitalter sein, in dem eine spirituelle Elite immer mächtiger werden wird.

Stephen E. Flowers, Lords of the Left-Hand Path (vollständiges PDF), S. 151

Mehr über Saturn

Der Saturnkult ist in der modernen Gesellschaft allgegenwärtig, sobald wir lernen, seine Symbole zu erkennen. Das Signal-Rausch-Verhältnis bei diesem Thema ist jedoch sehr gering, und es ist schwierig, glaubwürdige Referenzen zu finden.

Es gibt ein Buch mit dem Titel The Cult of the Black Cube: A Saturnian Grimoire von Dr. Arthur Moros (Pseudonym) aus dem Jahr 2017, das eine gut referenzierte Beschreibung und Chronologie (kein Wortspiel beabsichtigt) des Saturnkultes enthält. Es war auf 720 Exemplare limitiert, die heute für mehrere hundert Dollar gehandelt werden. Nach Angaben des Verlegers enthält das Buch ein Vorwort „von Deutschlands berühmt-berüchtigtem Frater U∴D∴, dem legendären Magier und prominenten Mitglied der Fraternitas Saturni„.

Für den wissbegierigen Leser gibt es hier ein elektronisches Exemplar des Buches (PDF). Da es vergriffen ist, können wir diesen Link nicht mit unserem gewohnten Aufruf versehen, den Autor zu entschädigen, falls Sie es behalten möchten; wir stellen es jedem Paladin zur Verfügung, der es für seine wohlwollenden Bestrebungen nützlich finden könnte; in jedem Fall raten wir von den hier beschriebenen Ritualen und Beschwörungen ab, und tatsächlich ist der gesamte dritte Abschnitt wenig interessant und kann leicht ignoriert werden.

Im Folgenden präsentieren wir einige interessante Auszüge aus diesem Buch; manchmal haben wir Absätze hinzugefügt, um die Lektüre zu erleichtern.

Der Schwarze Würfel

Nur wenige Menschen haben verstanden, wie der schwarze Würfel mit Saturn zusammenhängt. Oft wird auf den unerklärlichen sechseckigen Sturm am Nordpol des Planeten verwiesen. Soweit wir jedoch sagen können, wird diese Verbindung in alten Texten nicht erwähnt, wohingegen der schwarze Würfel ein altes Symbol der Gottheit ist.

Für den eingeweihten Leser stellt der Würfel oder Obelisk die spirituelle Dimension dar, in die Saturn verbannt ist, das spirituelle Gefängnis, in das die Gottheit eingesperrt ist. Er ist quadratisch oder kubisch, denn dies ist das einfachste der Menschheit bekannte Gebäude, und so stellt er das Gefängnis oder die Zelle dar, in der der gefallene König gefangen gehalten wird.

Natürlich ist der Schwarze Würfel kein buchstäblicher Raum, in dem die Gottheit gefangen ist; er repräsentiert eine spirituelle Ebene, ein Schattenuniversum, das als Gefängnis der saturnischen Gottheit dient. Der rituelle Akt, den Schwarzen Würfel als Idol des Saturn aufzustellen und die Gottheit aus dem Idol herauszurufen, steht symbolisch für die Befreiung des Saturn aus seinem Gefängnis.

Cult of the Black Cube: A Saturnian Grimoire von Dr. Arthur Moros, S. 107

Picatrix ist der Name, der der lateinischen Übersetzung eines jahrhundertealten hermetischen arabischen Textes mit dem Namen Ghāyat al-Ḥakīm gegeben wurde. Er ist eine kostbare Quelle zum Verständnis des Saturnkultes (hier ist eine englische Übersetzung zum Nachlesen).

Wie der Autor der Picatrix deutlich macht, kann derjenige, den jemand ‚Saturn‘ nennt, von einem anderen ‚Cronos‘, ‚Sani‘, ‚Samedi‘, ‚Keyvan‘, ‚Tezcatlipoca‘ oder sogar ‚der Schwarze Würfel‘ genannt werden. […]

Der Autor der Picatrix verwendet auch einen zweiten Bericht aus der Kitab al-Istimatis Tradition, in dem er die saturnische Gottheit als Würfel beschreibt. […] Während die Farbe des Würfels nicht erwähnt wird, da der Text oben ausdrücklich erklärt hat, dass die Farbe des Saturn schwarz ist, handelt es sich mit ziemlicher Sicherheit um einen Schwarzen Würfel.

Cult of the Black Cube: A Saturnian Grimoire von Dr. Arthur Moros, S. 29, 52

Interessanterweise ist die Symbolik des Schwarzen Würfels in allen Mythologien präsent, auch in weit entfernten (Sani ist der hinduistische Saturn).

In mehreren dieser angesprochenen Kulturen wird die physische Präsenz Saturns in dieser Welt – sein Idol, wenn man so will – als schwarzer Stein, Würfel oder Obelisk bezeichnet. Das derzeitige Idol von Sani in einem seiner prominentesten Tempel ist auch heute noch der schwarze Stein. […] Man könnte sich fragen, warum die Saturngottheit einen schwarzen Würfel oder Obelisken als Ikone bevorzugen würde.

Die Antwort, so könnte man vermuten, hängt mit der früheren Aussage zusammen, dass die Saturngottheit ein Überbleibsel des ursprünglichen Chaos ist, das vom Chaos abgeschnitten/abgetrennt wurde, als der Kosmos ins Dasein strömte.

Der Würfel symbolisiert insofern das Abschneiden, als dass seine geraden Kanten und Winkel eindeutig künstlich und nicht natürlich sind. Der Würfel steht auch für die Verstümmelung und Beschränkung von Saturn und die Gefängnisdimension (Tartarus), in der die Gottheit eingesperrt ist. Der Schwarze Würfel ist gleichzeitig das Gefängnis und der Thron des dunklen Gottes.

Cult of the Black Cube: A Saturnian Grimoire von Dr. Arthur Moros, S. 101f

New Age

Obwohl die Herrschaft Saturns mit einer Ära des Überflusses und des Friedens verbunden ist, wird die Gottheit selbst, auch von denen, die sie verehren, allgemein als Quelle des Bösen, des Verfalls, der Bosheit, der Zerstörung und der Finsternis angesehen.

Die scheint ebenfalls eine Art Widerspruch zu sein: Wie kann ein Wesen böse sein oder die Quelle des Bösen (wie eine damit zusammenhängender Textpassage weiter oben angedeutet hat), und dennoch ehrenhaft sein? Die einzig mögliche Antwort ist, dass im mittelalterlichen Denken eine Gottheit oder Person bösartig sein könnte und dennoch einen Ehrenkodex oder zumindest ein Regelwerk hat, das Menschen möglicherweise verstehen könnten.

Ehre impliziert, dass die Gottheit Opfer und Gebete zu ihren Ehren anerkennt und entsprechend darauf reagiert. Ebenso impliziert sie, dass die Gottheit beleidigt sein kann, wenn man sich ihr ohne den nötigen Respekt und die nötige Demut nähert.

Cult of the Black Cube: A Saturnian Grimoire von Dr. Arthur Moros, S. 41

Dieser scheinbare Widerspruch wird in einer weiteren Passage näher erläutert.

Während Saturn regierte, war die Welt eine Utopie, ein goldenes Zeitalter des Überflusses. Alle waren gleich und gediehen auf gewisse Weise unter der Herrschaft von Saturn. […]

Dennoch war das Königreich Saturns nicht ideal, weshalb es von den olympischen Göttern gestürzt werden musste. Saturn war ein Aspekt des Chaos, und so war die Gleichheit, die alle genossen, eine Gleichheit der völligen Unterwerfung.

Cult of the Black Cube: A Saturnian Grimoire von Dr. Arthur Moros, S.59f

Eine noch bessere Parallele zwischen der Neuen Weltordnung und der Herrschaft von Saturn wird im folgenden Abschnitt aufgezeigt.

Wir haben bereits viel über die Tugenden und Kräfte des schwarzen Gottes gelesen. Die saturnische Gottheit ist keine Gottheit der rohen Gewalt, sondern der Raffinesse und Gerissenheit. Ihre Revolution wird nicht durch Waffengewalt, sondern durch die geistigen Ebenen sowie durch die stillen Korridore der Macht durchgeführt werden.

Saturn ist der Gott der Mysterien, der Intrigen, der Heimlichkeit, der Geheimnisse und der Bosheit. Ein Saturn-Königreich könnte sich heute beispielsweise als ein mächtiger Staat manifestieren, in dem es in jedem Raum Kameras und auf jeder Straße Beobachter gibt und in dem die Menschen gerne ihre bürgerlichen Freiheiten und ihre Würde im Tausch gegen Sicherheit und Geborgenheit aufgegeben haben.

So gesehen scheint es gar nicht so weit hergeholt. Es könnte sich ebenso als vollständige und völlige Anarchie manifestieren, mit der Auflösung der zivilen Mächte und der Rückkehr zu einem Leben in Stämmen oder Feudalherrschaft.

Cult of the Black Cube: A Saturnian Grimoire von Dr. Arthur Moros, S. 112f

Die falschen Vorstellungen von „Gleichheit“ und „Diskriminierung“ sowie die Abschaffung der Individualität sind, wie wir bereits in früheren Beiträgen diskutiert haben, fundamental für die angestrebte neue Weltordnung.

Die dunkle Gottheit hat zwei wesentliche Ziele, die das Mandat des Saturnkultes bilden. Das erste Ziel besteht darin, die Macht an sich zu reißen, zu herrschen, den himmlischen Thron zurückzuerobern und dann das Königreich Saturns wiederherzustellen, was zu einem Zustand führt, in dem sich die Welt wieder weniger vom Chaos unterscheidet.

Unter der Herrschaft von Saturn wäre die Menschheit frei von Furcht, Trauer und Verlust, weil sie durch ihre neu gewonnene Freiheit von Individualität und Diskriminierung in einer nie endenden Saturnalia wahre Gleichheit erlangen würde.

Das zweite, weiterreichende Ziel ist die schließliche Rückkehr des Chaos selbst. Das Königreich Saturns könnte möglicherweise niemals zurückkehren – es gibt keine Garantien, und es gibt andere geistige Mächte, die Hoheitsgewalt besitzen oder sie an sich reißen möchten.

Doch die Rückkehr des Chaos wird prophezeit, und wenn sie kommt, dann vielleicht zum letzten Mal. Der Akolyth des Saturn bereitet sich auf diesen Tag vor, indem er daran arbeitet, den Einfluss von Saturn – und des Chaos – in der heutigen Welt zu vergrößern.

Cult of the Black Cube: A Saturnian Grimoire by Dr. Arthur Moros, S. 156

Wie bereits erwähnt, basiert die zeitgenössische „New Age“-Religion tatsächlich auf uralten eschatologischen/“endzeitlichen“ Legenden und Anschauungen.

Das Chaos wird von anderen spirituellen Mächten bekämpft und sogar als Monster dämonisiert. Diese Rolle wird in christlichen Legenden veranschaulicht, die eine kommende letzte Schlacht prophezeien, in der das Chaos zum Krieg gegen die Schöpfung zurückkehren wird. Der Kosmos wird gestört, und die Erde ächzt vor Stürmen, Erdbeben und sogar Sonnenfinsternissen, die alle durch das zunehmende Eindringen des Chaos verursacht werden.

Die meisten dieser Legenden sagen eine Rückkehr eben jener Monster voraus, die in den früheren Schlachten zu Beginn der Schöpfung auftraten: Drachen und Dämonen zerbrechen ihre eisernen Ketten – und ebenso tut dies vielleicht auch die Saturn-Gottheit. Unabhängig davon, ob man solche Legenden wörtlich nehmen sollte oder nicht, verdeutlichen sie, dass es neben dem Chaos noch andere Mächte im Kosmos gibt, und dass diese Mächte versuchen, den Kosmos so gut es geht einzuschränken und an den Rand zu drängen.

Saturn als Agent oder Überbleibsel des Chaos im Kosmos wird von den anderen Göttern bekämpft, aber sie können ihn nicht besiegen. Dies führt zu seiner Verbannung, aber das göttliche Gefängnis Saturns ist unvollkommen. Sein bösartiger Einfluss bleibt fortdauernd und bricht zeitweise in eine vorübergehende randalierende Freiheit aus, bevor er wieder in die schwarze Dimension verbannt werden kann, die durch den Würfel symbolisiert wird.

Cult of the Black Cube: A Saturnian Grimoire von Dr. Arthur Moros, S. 155f

Hexagon

Als die Raumsonden der Voyager begannen, Bilder vom Saturn und seinem anhaltenden hexagonalen Wolkenmuster um seinen Nordpol zurückzusenden, müssen die kundigen Saturnverehrer über ein solch synchromystisches Ereignis erstaunt gewesen sein. Das setzt natürlich voraus, dass die Bilder echt sind (was die Autoren dieser Website nicht nachprüfen können).

Es ist in der Tat wahrscheinlich, dass Okkultisten bereits erkannt hatten, dass die Diagonalprojektion eines Würfels ein 2D Sechseck ist, da das Sechseck bereits ein weiteres berüchtigtes Saturnsymbol war. Mit anderen Worten: Ein 3D Würfel kann in 2D entweder als Quadrat oder als Sechseck dargestellt werden.

Dementsprechend wird der (schwarze) Würfel oft so dargestellt, dass er auf einer seiner Ecken ruht. Die folgende Galerie zeigt dafür ein paar Beispiele.

Blutopfer

Saturn war der Ursprung des westlichen Bildes des Sensenmannes, und als Gottheit, die mit der Ernte identifiziert wurde, wurde von ihm erwartet, dass er Pflanzen, Tiere und Menschen gleichermaßen erntet.

Macrobius berichtet, dass in den frühesten Erinnerungen der italischen Völker der Saturn mit Menschenopfern angebetet wurde; später, als diese Praxis in Ungnade fiel, wurden ihm zu Ehren ersatzweise Fackeln verbrannt. Moderne Gelehrte der klassischen Periode vertreten jedoch die Ansicht, dass Macrobius nur teilweise Recht hat: Es steht außer Frage, dass Menschenopfer Teil der Verehrung des Sensenmannes waren.

Doch während Macrobius davon ausgeht, dass brennende Fackeln an die Stelle von Menschenopfern getreten sind, hat Versnel die beträchtlichen Beweise dafür behandelt, dass die Gladiatorenspiele als rituelle Feiern (Munera) für Saturn durchgeführt wurden.

Cult of the Black Cube: A Saturnian Grimoire by Dr. Arthur Moros, S. 59

Einer der universellen Aspekte des historischen und modernen Kults des Schwarzen Würfels ist die Opferung von Lebewesen, Tieren wie Menschen. In der Antike schrieben die Autoren der saturnischen Texte, dass dem Saturn schwarze Tiere geopfert werden sollen, was ein Hinweis auf seine chthonische Natur ist. […]

Wir wissen auch, dass der nordafrikanische Kult, der den Saturn als ‚Baal Haamon‘ verehrte, Menschenopfer durch Verbrennung erbracht haben soll, während die Römer dafür die Gladiatorenspiele verwendeten, und Macrobius behauptet, dass diese Opfer durch das rituelle Abschlachten von Kriminellen vor dem Aufstieg der Republik erbracht wurden.

Alte Kulturen wie die Wikinger und Kelten sind berühmt für ihre Praktiken von Tier- und Menschenopfern, und sogar die wöchentliche christliche Kommunion (oder Eucharistie) ist sehr wahrscheinlich ein romanisierter Opferritus, der auf dem Saturnkult basiert, bei dem Wein anstelle von Blut verwendet wird, so wie es in der Kaiserzeit bei Begräbnisriten üblich war. Ähnlich verhält es sich, als Tezcatlipoca die Hauptgottheit des Aztekenreiches war und ihm täglich menschliche Herzen herausgeschnitten und geopfert wurden.

Dies alles soll zeigen, dass Saturn der Sensenmann ist, und dass sein Kult den Tod oder zumindest das Blut von Lebewesen erfordert. […]

Die Abneigung des modernen Okkultisten gegen Blut ist eine seltsame Sache und lässt sich nur schwer über das frühe zwanzigste Jahrhundert hinaus zurückverfolgen. Die wahrscheinlichste Erklärung dafür ist, dass, als das christliche Abendland im Mittelalter das Opfern aufgab, das Opfern als eine „barbarische“ Praxis angesehen wurde, die nur in den westlichen Kolonialländern wie Afrika und Indien praktiziert wurde. Opferung wurde nicht als eine „weiße“ oder „zivilisierte“ Praxis angesehen.

Da der Okkultismus, wie er heute praktiziert wird, überwiegend europäisiert ist, wurden die alten Traditionen halbherzig wiederbelebt. Opferungen, die aus den Texten offensichtlich hervorgehen, mussten gestrichen werden, und so versuchen viele zeitgenössische Okkultisten, Opfer als „symbolisch“ abzutun, obwohl sie seltsamerweise behaupten, dass die Götter selbst real sind. Dies hat zu heutigen okkulten Systemen geführt, die Legitimität auf der Grundlage ihres Wissens um die Traditionen beanspruchen, während sie paradoxerweise auf die Praxis des Blutopfers verzichten (oder schlimmer noch, sich darüber lustig machen).

Diese Haltung der Lächerlichmachung der Opferpraxis stammt ausschließlich aus der katholischen und protestantischen Missionsbewegung, und es ist bedauerlich, dass moderne Okkultisten diese kolonialen christlichen Ideen in ihren okkulten Praktiken beibehalten haben. Es gibt keinen Platz für den „respektablen kolonialen“ Okkultisten in der Saturn-Bewegung.

Cult of the Black Cube: A Saturnian Grimoire von Dr. Arthur Moros, S. 116-118

Saturn und Rom

Die ursprüngliche vorrepublikanische Siedlung, auf der Rom erbaut wurde, hieß zunächst Mons Saturnius und war dem Saturn gewidmet. In der gesamten Republik und im ganzen Reich stellte sie das geographische und zeremonielle Zentrum Roms dar. Bis zum heutigen Tag gilt das Campidoglio als geographisches Zentrum Roms.

Während Cronos in der hellenistischen Tradition zu einer Art gottverschlingendem Monster degradiert wird, ist der römische Saturn eine viel beliebtere Figur. Obwohl Jupiter, Mars und Minerva zu den Hauptgöttern des Imperiums werden, erkannten der römische Staat und seine Historiker an, dass Saturn die ursprüngliche Gottheit des römischen Volkes war, und tatsächlich behaupteten sie, dass die Italiener selbst vom Saturn abstammen. Der Mons Saturnius ist einer der Hügel, auf denen Rom erbaut wurde, und der älteste Tempel in Rom ist Saturn geweiht.

Saturn hat seine eigene Priesterschaft, und der Staatsschatz wurde in seinem Tempel aufbewahrt. Der ursprüngliche Name der italienischen Siedlung am späteren Standort von Rom war „Saturnium“. Darüber hinaus genoss Saturn jedes Jahr eine einwöchige Reihe von Feierlichkeiten, die am 17. Dezember begannen. Für eine abgesetzte Gottheit genoss Saturn einen sehr tiefen Respekt, der vielleicht nur noch von Jupiter übertroffen wurde.

Cult of the Black Cube: A Saturnian Grimoire by Dr. Arthur Moros, S. 58f

Diese letzte Passage bezieht sich auf das Fest Saturnalia, von dem die Tradition der Weihnachtsgeschenke und Völlerei herrührt.

Das römische Fest der Saturnalien (griechisch Cronia) verdient eine gewisse Beachtung. Macrobius berichtet, dass ursprünglich der gesamte zehnte Monat des Jahres, der Dezember, dem Saturn heilig war, während der elfte Monat, der Januar, dem Janus heilig war. Innerhalb des zehnten Monats feierten die alten Italiener und die Römer, die ihnen folgten, sieben Tage lang, vom 17. bis 23. Dezember, das Fest des Saturn.

Die Saturnalia war wild, sogar ausschweifend und zuweilen orgiastisch. Während dieser Zeit wurden alle Normen und Tabus aufgehoben. Diener wurden zu Herren, und Herren wurden zu Dienern. Diener konnten (und taten es auch) ihre Besitzer missbrauchen und beleidigen und nahmen sich vielleicht sogar sexuelle Freiheiten heraus, so wie ihre Herren die Sklaven das ganze Jahr über nach Belieben ausgenutzt hätten. Die Feiernden begrüßten sich mit dem Ausruf „io Saturnalia„, der dazu diente, sich gegenseitig daran zu erinnern, dass sie einen religiösen Anlass feierten.

Ein Prinz des Saturn, der Princeps Saturnalicus, wurde anstelle des üblichen Königs oder Kaisers zum Zeremonienmeister ernannt, und seine Anweisungen wurden im Allgemeinen befolgt. Kleine, humorvolle Geschenke wurden von Freunden überreicht, und es war eine Zeit für Streiche, Dummheiten und sonst normalerweise inakzeptables Verhalten.

Ausnahmsweise wurden während des Saturnalia-Festes die Ketten oder Schnüre, die normalerweise die Beine des Saturn-Idols fesselten, gelöst, was seine vorübergehende Befreiung aus der Knechtschaft symbolisierte.

Cult of the Black Cube: A Saturnian Grimoire von Dr. Arthur Moros, S. 60f

Abrahamitische Religionen

Hoffentlich ist inzwischen deutlich geworden, dass die von Abraham und seinen Anhängern angebetete Gottheit, die von den Gnostikern als „Demiurg“ bezeichnet wurde, in Wirklichkeit Saturn ist. Die Darstellung eines zornigen, rachsüchtigen und eifersüchtigen Gottes, der ständige Opfer fordert, um besänftigt zu werden, entspricht genau dieser Beschreibung.

Trotz der hellenistischen Sprache, die von vielen gnostischen Gruppen verwendet wurde, hatte die Saturngottheit Verbindungen zur religiösen Tradition Abrahams. So wurde zum Beispiel der Demiurg als die Gottheit verstanden, die Moses die Thora offenbarte, und so wird die jüdische Religion von vielen gnostischen Schriftstellern als durch und durch demiurgisch verstanden.

Dies ergibt Sinn, insbesondere angesichts des kosmozentrischen Charakters der Thora, die die Bedeutung der materiellen Welt betont und über das geistige Jenseits weitgehend schweigt. Moses gilt als ein saturnischer Prophet, ein Offenbarer der vom kosmischen Architekten geschriebenen Gesetze. Das Christentum hingegen ist eine pleromatische Religion, da es die kosmische Natur des Menschen zugunsten der „spirituellen“ Natur unterdrückt.

Viele der klassischen gnostischen Bewegungen identifizierten Saturn mit dem Demiurg, dem kosmischen Architekten. Diese Identifizierung geschieht auch implizit durch die vermeintliche Verbindung von Saturn mit der Gottheit des Alten Testaments, was durch die Feier des Sabbats zum Ausdruck gebracht wird. In der Picatrix findet sich wieder, dass Saturn daher der Gott der Juden sei. Diese Assoziationen sind offensichtlich, wenn man mehrere Texte untersucht, die gnostische Überzeugungen aufzeichnen. Saturn, als der Demiurg, wird in der gnostischen Tradition bei mehreren Namen genannt. Am häufigsten ist Ialdabaoth, was aramäisch für „Sohn (yald) des Chaos (baoth)“ steht. […]

Die Kaaba selbst, die ursprünglich eine Ikone der Zeitgottheit war, ist ein weiteres prominentes Beispiel für den Schwarzen Würfel. Es ist bezeichnend, dass der schwarze Stein im Herzen der Kaaba angeblich aus schwarzem Eisen besteht, das von den Sternen gefallen ist, was ihn nach islamischer Überlieferung per Definition saturnisch macht.

Cult of the Black Cube: A Saturnian Grimoire von Dr. Arthur Moros, S. 69 und 102

Passend dazu ist die Symbolik des Schwarzen Würfels in allen abrahamitischen Traditionen allgegenwärtig. Beachten Sie zum Beispiel das Wort „Tetragrammaton“ (der Name des biblischen „Gottes Israels“), das sich auf eine Gottheit mit vier Buchstaben bezieht, oder Kaballah und Kaaba, die beide den Würfel im Wortstamm selbst enthalten.

Im Folgenden stellen wir einige Illustrationen vor; klicken Sie auf ein beliebiges Bild, um die Bilderserie anzusehen. Wir möchten betonen, dass unser Ziel hier nicht darin besteht, religiöse Gefühle zu verletzen, und dass ein solches Verständnis nicht als Vorurteil gegenüber einer Gruppe ausgelegt werden sollte.

Die moderne Gesellschaft

Unsere heutige Welt wird vom Saturn-Kult regiert; Anwälte und Richter kleiden sich als Saturn-Priester in ihren schwarzen Roben; Universitätsabsolventen schmückt ein schwarzes Quadrat auf dem Kopf; selbst das Schachbrettmuster ist ein nicht ganz so subtiler Bezug zum Saturn.

Tatsächlich sind die Symbole zu zahlreich, um sie erschöpfend aufzulisten. Wir schlagen Ihnen unten eine kleine Auswahl als Galerie vor (zur Ansicht anklicken).

Fazit

Wir haben in diesem Beitrag ein sehr schwieriges Thema vorgestellt. Erstens, weil es so umfangreich und komplex ist, dass es fast unmöglich ist, es richtig zusammenzufassen. Zweitens, weil die okkulte Praxis so allgegenwärtig ist und dies schon so lange ist, dass das Heben des Schleiers darauf wahrscheinlich viele zeitgenössische Traditionen oder Glaubenssysteme verletzen und beleidigen wird. Dennoch haben wir unser Bestes getan, um unseren Lesern referenziertes, objektives und unvoreingenommenes Wissen zu vermitteln.

Bei der Einführung in die Welt der okkulten Praktiken haben wir uns auf Saturn konzentriert. Als der alte „König der Götter“ ist er in der Tat die Hauptfigur, die entweder in exoterischen oder esoterischen Traditionen verehrt wird. Er ist die Hauptgottheit, die mit der Materie und dem Grundbewusstsein in Verbindung gebracht wird, seine Farbe ist schwarz, und er wird seit undenklichen Zeiten durch den Würfel, das Sechseck oder den Halbmond dargestellt.

Aus dem Verständnis des mythologischen Saturn ergibt sich ein Verständnis für die okkulten Rituale und Praktiken der Barbaren, z.B. Blutopfer (und insbesondere Kinderopfer), Kannibalismus usw. Die offenkundigen Manifestationen des Chaos (wie Krieg und Terrorismus) sind in ähnlicher Weise fast immer Tribute an Saturn.

Das allgegenwärtige exoterische „Auge der Vorsehung“ kann darüber hinaus als esoterischer Bezug auf Saturn verstanden werden, da sich der Planet den Altvorderen genau so gezeigt hat (Archiv 1, Archiv 2).

Wir haben darüber hinaus gezeigt, dass Okkultisten unbedingt eine „neue Herrschaft des Saturn“ anstreben, d.h. ein „neues goldenes Zeitalter“, das durch völlige Unterwerfung und die Abschaffung der Individualität gekennzeichnet ist.

Hier ist nun die gute Nachricht. Es ist absolut sicher, dass die Barbaren scheitern werden. Saturn und seine Schergen werden nicht auftauchen, aus dem einfachen Grund, weil sie nicht existieren; Manifestationen nach Ritualen oder Beschwörungsformeln sind lediglich Egregore.

Folgendes ist sehr wichtig zu verstehen: Okkultisten sind der festen Überzeugung, dass die Tatsache, dass Saturn in der Geographie und Geschichte (unter verschiedenen Namen) auf so kohärente Weise beschrieben wird, ein Beweis dafür sein muss, dass er tatsächlich ein reales, personifiziertes Wesen ist. Das ist jedoch nicht der Fall, da wir dank Dr. Immanuel Velikovsky eine bessere, viel plausiblere Erklärung für diesen Archetyp gefunden haben.

Um es auf den Punkt zu bringen: Wenn so viele Kulturen kohärent eine zornige, rachsüchtige Gottheit beschrieben haben, die ihre Kinder frisst, die mit dem Planeten Saturn in Verbindung gebracht wird, symbolisiert durch den Würfel, das Quadrat oder die Sichel, die früher in einem goldenen Zeitalter regierte, die entthront wurde und jetzt an einem einsamen, dunklen Ort eingesperrt ist, dann deshalb, weil… sie alle Zeuge desselben astronomischen Phänomens waren! All diese gemeinsamen Symbole und Allegorien entstammen einer gemeinsamen, traumatischen, katastrophalen Erfahrung am Himmel vor sehr langer Zeit.

Mit anderen Worten, aus den vorsintflutlichen astronomischen Beobachtungen wurden Legenden, die zu astrotheologischen Symbolen und Mythen wurden, die zur Religion wurden (sowohl zur exoterischen als auch zur esoterischen). Dass Saturn aus seinem Käfig herauskommt, ist buchstäblich so wahrscheinlich, wie dass der Planet Saturn wieder seine frühere Umlaufbahn um die Sonne einnimmt.

Wenn Sie daran interessiert sind, zu verstehen, was dies bedeutet, empfehlen wir Ihnen die unten eingebettete Dokumentation Symbols of an Alien Sky.

Wenn diese Ideen für Sie attraktiv sind, finden Sie weitere Erkenntnisse in David Talbotts Buch The Saturn Myth. Hier finden Sie ein vollständiges Exemplar im PDF-Format zur Evaluierung; wenn Sie es behalten möchten, erwägen Sie bitte den Kauf eines Exemplars.

Es gibt noch einen weiteren, grundlegenderen Grund, der langfristigen Optimismus rechtfertigt und auf den wir in zukünftigen Beiträgen eingehen werden; wir haben heute gerade einmal an der Oberfläche gekratzt.

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